Eine neue Residenz nach dem Vorbild von Versailles wollte Kurfürst Max Emanuel nach seiner Ernennung zum Generalstatthatter der spanischen Niederlande (1691) in Schleißheim entstehen lassen. Warnungen vor hohen Kosten beeindruckten ihn nicht, er plante dann allenfalls in noch größeren Dimensionen. Die Zeit von den ersten Entwürfen des Architekten Enrico Zuccalli bis zur Grundsteinlegung am 14. April 1701 ist gekennzeichnet von dauernden Planänderungen.
Der Rohbau war noch nicht abgeschlossen, als ein Bauunglück und das Exil des Kurfürsten (1704-14) nach seiner Niederlage im Spanischen Erbfolgekrieg die Arbeiten in Schleißheim vorläufig beendeten. Sie wurden erst 1715 unter der Leitung des aus Dachau stammenden, in Paris ausgebildeten Joseph Effner wieder aufgenommen.
Beim Tod Max Emanuels war der Hauptbau in weiten Teilen vollendet. Die monumentale Schloßanlage birgt außer dem großzügig angelegten Treppenhaus prunkvolle Festsäle und Wohnfluchten, an deren Ausstattung bedeutende Künstler wie der Stukkator J.B. Zimmermann und die Freskanten C.D. Asam und J. Amigoni mitwirkten. Angeschlossen ist die Staatsgalerie europäischer Barockmalerei der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen mit Werken von internationaler Bedeutung.