Wenn man von der unter Herzog Wilhelm V. (1548 - 1626) errichteten Franziskanerklause absieht, gibt es auch für Mittenheim einen ziemlich genauen Geburtstag. Es ist der 2. September 1716. An diesem Tag gab Kurfürst Max Emanuel (1662 - 1726) vor dem Landgericht Dachau zu Protokoll, "dass er gesonnen sei, zu Schleißheim für zehn Patres und zwei Laienbrüder ein Kloster samt Kirche errichten zu lassen".
Die hierfür ausgewählten Franziskaner genossen bei dem Wittelsbacher Spross eine besondere Wertschätzung. Ihre Tätigkeit währte allerdings keine hundert Jahre, nämlich nur bis zur Säkularisation zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Auch die Rundkirche fiel bald darauf der Spitzhacke zum Opfer.
Stehen blieben bis auf den heutigen Tag die Klostergebäude, die den "Gutsherren von Mittenheim" - vierzehn an der Zahl - als Wirtschaftsgebäude dienten. Aus der Hand des letzten Eigentümers, des Prinzen Byron von Kurland, der eine Enkelin des Kaisers Wilhelm II. zur Gemahlin hatte, übernahm nach dem II. Weltkrieg der Katholische Männerfürsorgeverein den Besitz.
Die südlich angrenzende Siedlung entstand Ende der 30-er Jahre, das St. Benno-Haus im Jahre 1996.